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¯Wir bringen unsre Jahre zu wie ein Geschw„tz.® Als Kapit„n a. D. Thomas von Orla diesen Psalm aus der Bibel verinnerlicht, ist seine Entscheidung gefallen: Er zieht sich zurck vom st„dtischen Trubel, wird Fischer an den Masurischen Seen und konzentriert sich ganz auf das Wesentliche: die ihn mit Demut erfllende Natur, die šberwindung eines Kriegstraumas und die Suche nach seinem Sinn des Lebens. Mit ¯Das einfache Leben® ist ein sprachm„chtiger Roman wiederzuentdecken und mit Ernst Wiechert ein ehemals viel gelesener, aufrechter Literat, der im Dritten Reich schikaniert wurde und ganzen Generationen als moralische Instanz galt.Der deutsche Thoreau!¯Das Letzte, was man im Leben gewinnen kann, ist, nichts haben zu wollen.® Ernst WiechertEiner der meistgelesenen deutschen Autoren. Seine Bcher erreichten Millionenauflagen¯Im Vernehmungsprotokoll von dem sogen. Dichter Wiechert gelesen. So ein Stck Dreck will sich gegen den Staat erheben. 3 Monate Konzentrationslager. Dann werde ich ihn mir pers”nlich kaufen.® Tagebuch Joseph Goebbels¯Der Roman kann nicht empfohlen werden.® Reichsstelle zur F”rderung des deutschen Schrifttums bei dem Beauftragten des Fhrers fr die gesamte geistige und weltanschauliche Erziehung der NSDAPDas einfache Leben, 1939 erschienen, wurde ein regelrechter Bestseller. Schon 1942 waren 260.000 Exemplare verkauft. Dabei hatte der Roman nur aufgrund von Missverst„ndnissen erscheinen k”nnen, da die ablehnenden Stellungnahmen der NS-Zensurbeh”rden den Verlag nicht rechtzeitig erreichten¯Man feierte den Dichter, dessen Weg in dem masurischen Forsthaus Kleinort, in der Einsamkeit ostpreuáischer W„lder begann, als einen der 'wesentlichsten Rufer gegen die drohende Entseelung des Menschengeschlechts'. Man feierte ihn als 'starken und tiefen dichterischen Geist', einen 'Epiker von eminentem Naturgefhl' und 'erlebnishafter dichterischer Darstellung', als einen 'Gottsucher von Ernst und Leidenschaft'. [.] Und erinnerte daran, ein wie groáer Trost fr viele der Dichter war, der, unter Gestapobewachung stehend, seine Manuskripte im Garten vergraben muáte. [.] Auch jenes Interview wurde erw„hnt, in dem er 1947 schwedischen Journalisten gesagt hatte, er habe den Glauben an die Zukunft des deutschen Volkes verloren. [.] In Erinnerungen und Wrdigungen, Gedichten und Gráen bekennen sich hier Dichter und Gelehrte, bekannte und unbekannte Menschen, Jugend und Alter zu Ernst Wiechert. Ricarda Huch, Johannes R. Becher, Hermann Hesse, Otto Flake, Max Picard, Werner Bergengruen, Eduard Spranger, Reinhold Schneider, Hans Carossa und Kasimir Edschmid sind unter ihnen. [.] Sie gráen in ihm den Menschen und Dichter, sie sind ihm dankbar fr das, was sie von ihm empfingen und empfangen.® Der Spiegel v. 24. Mai 1947 zum 60. Geburtstag Wiecherts