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Peter Petersen, einem kleinen Angestellten einer Hamburger Importfirma, liegt die Lust zum Abenteuer im Blut. Als er eines Tages Zirkusluft schnuppert, erh„lt er den entscheidenden Anstoá, aus seinem bisherigen eint”nigen Leben auszubrechen. Er beschlieát, Raubtierdompteur zu werden. Als ihm die sch”ne Frau seines Lehrmeisters beinahe zum Verh„ngnis wird, verl„sst er die bunte Zirkuswelt. Er schlieát sich einer Expedition an, die ihn auf Tigerjagd in den indischen Dschungel fhrt. Dort f„ngt er den Tiger Akbar, ein besonders sch”nes und kluges Tier, der eine wichtige Rolle in seinem Leben spielen wird. In den undurchdringlichen Urw„ldern Indiens kommt Peter Petersen seiner Begleiterin, der geheimnisvollen, faszinierenden Artistin Daphne Dennys n„her, in die er sich leidenschaftlich verliebt. Dieser farbige, fesselnde Roman fhrt an internationale Schaupl„tze. Die Geschichte des Tigers, den die Menschen "Akbar" nannten, hebt an mit dem Duft ppig blhender Syringen. Mit diesem hellen und sáen Duft, der aus dem stillen, in sich verkapselten Knaben Peter Petersen einen Mann machte, der j„hlings und scheinbar unmotiviert dem Zwinger seiner brgerlich eingeengten Existenz entsprang, um sich - stark, giervoll und sehnsuchtbesessen - in ein buntes und verwirrend gef„hrliches Leben der Abenteuer zu strzen. Ein Abend im Frhling. Das Rot der versunkenen Sonne f„rbt den westlichen Himmel, spiegelt sich schwach auf den sanften Wellenk„mmen des Sees. Peter Petersen sitzt am Rande einer zart geschwungenen Bucht des Alsterufers. Sitzt auf einer leuchtend braun gestrichenen Holzbank und liest in einem groá gezeichneten und vielfach gestempelten Buch der st„dtischen Leihbcherei. Weiáe Segel ziehen langsam und stetig ber das gl„nzende Wasser, dessen bewegtes Dunkel allm„hlich siegt ber den verflackernden Purpur der letzten Sonnenglut. Farbenfrohe Boote tragen in weichen Kissen hell gewandete M„dchen, die l„ssig und lachend mit den rudernden Liebsten flirten. Auf dem Steg des Brutkastens, den man in der Bucht errichtet hat, kraxeln drollige graue Schwanenkken, aufgeregt umkreist von den schimmernd weiáen Eltern. Durch die warme Abendluft wehen leise die Melodien des Bl„serorchesters im Uhlenhorster F„hrhaus. Rings sind die B„nke besetzt: einige „ltere Ehepaare, die korpulent und behaglich den Abendfrieden genieáen, ein paar junge Menschen, abwesend und unlustig in Bchern und Magazinen bl„tternd, zwei Liebesp„rchen, die mit sichtlicher Ungeduld auf das Dunkel warten, um sich endlich kssen zu k”nnen. Hinter den Bschen der Anlagen hupt auf dem Fahrdamm der Prachtstraáe mitunter ein schnell dahinflitzendes Auto, mahnt an die Unrast der nahen Stadt. Peter Petersen fgt sich gut in dieses Bild spieáerlicher Abendruhe. Einundzwanzig Jahre ist er alt und so recht das, was man einen braven Burschen nennt. Ist niemals sitzen geblieben in der Schule, hat die kaufm„nnische Lehre mit Auszeichnung bestanden, ist nun schon drei Jahre Gehilfe in der Firma Wilkens & Companie, H„ute-Import. Die Mutter ist seit vielen Jahren tot, nun lebt er neben dem Vater her, und die Schwester fhrt ihnen den Haushalt. Er vertr„gt sich gut mit beiden, ist pnktlich, stets gef„llig und immer freundlich. Liest viel in seinen freien Stunden, geht w”chentlich zweimal ins Kino und einmal im Monat in ein Theater. Mehr als dies begehrten seine Sinne bis heute nicht vom Leben. Heute hat er sich durch den ganzen Tag seltsam bedrckt und verworren gefhlt. Nicht wie sonst ist ihm die Arbeit glatt und leicht von der Hand geflossen, er hat sich dazu zwingen mssen, und sie ist ihm zur Qual geworden. Der Vater hat ihn freilich verlacht, als er zu ihm von seinen N”ten gesprochen, hat lustig mit den Augen gezwinkert und gemeint, ihm stecke wohl der Frhling im Blutÿ... Aber abends ist es noch schlimmer geworden mit ihm. So mde fhlte er sich, so schwach und merkwrdig weich in allen Gliedern.