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Die katholische Kirche ist von Rom bestimmt. Das gilt geschichtlich mit den Aposteln Petrus und Paulus, vor allem aber mit der Herausbildung der Kultur des r”mischen Katholizismus. Im 16. und 19. Jahrhundert nahm dieses Modell von Katholizit„t eine besonders wirksame Form an. Der Catechismus romanus versprach Eindeutigkeit in der Lehre, die r”mische Rechtskultur garantierte Verl„sslichkeit und das Missale Romanum gab dem universalen Selbstverst„ndnis der katholischen Kirche liturgisch Raum. Der Papst sicherte diese Glaubenswelt im Zeichen seines Jurisdiktions- und Lehrprimats Zeit und Raum bergreifend. Auch wenn der Vatikan ein Attraktionsort anschaulicher Kircheneinheit bleibt: die religionssoziologischen Umbrche der digitalen Weltgesellschaft dynamisieren dieses Bild. Die Koordinaten katholischer Kirchenorganisation verschieben sich vom Zentrum in die Ortskirchen. Es handelt sich um die religionskulturelle Aufl”sung des r”mischen Katholizismus. Dass dieser Prozess von Rom forciert wird, zumal im Zeichen einer synodalen Kirche, erweist sich als dramatische Ironie und zugleich als programmatisch.